Arnheim hatte im Mittelalter vier Haupttore: die Rijnpoort, die St. Janspoort, die Velperpoort und die Sabelspoort. Von all diesen Toren ist die Sabelspoort das einzige, das erhalten geblieben ist.
Lage
Die Sabelspoort bewachte die Straße Richtung Osten. Von hier kam man nach Emmerich, Huissen und Köln. Der Rhein lag im Mittelalter ein Stück weiter vom Zentrum entfernt als heutzutage. Nur auf der Höhe der Mandela-Brücke streifte der Fluss die Stadt.
Symbolische Bedeutung
Die Sabelspoort erhielt im Lauf der Jahrhunderte eine symbolische Bedeutung. Als Adolf von Geldern 1469 mit Zustimmung der Stadtverwaltung an die Macht kam, übernahm er auch die Verwaltung der Sabelspoort. Das gab ihm die Möglichkeit, in die Stadt hineinzukommen, wann immer er wollte. Zwei Jahre später wurde Adolf vom burgundischen Herzog Karl dem Kühnen gefangen genommen. Karl ernannte Adolfs Vater Arnold zum neuen Herzog von Geldern. Das geschah gegen den Willen der Arnheimer Bürger, die daraufhin die Sabelspoort besetzten. Ihre Bemühungen waren allerdings nicht von Erfolg gekrönt.
Karl von Geldern
Ein Jahrhundert später hatte Karl von Geldern das Sagen über die Sabelspoort. Karl fand es ungünstig, dass der Rhein so weit von der Stadt entfernt lag. Er ließ 1530 einen alten Flussarm tiefer ausheben und verlegte damit den Lauf des Rheins bis nahe an die Mauern. Dieser neue Verlauf verursachte so viele Gefahren, dass schon 1563 Maßnahmen ergriffen wurden, den Rhein erneut zu verlegen- weiter von der Stadt entfernt.
Gefängnis
Die Sabelspoort erhielt im Laufe der Zeit noch andere Funktionen. So diente sie als Zollstation und der Keller wurde als Gefängnis genutzt. Übrigens kann man ein solches Gefängnis nicht mit einem heutigen vergleichen. Haftstrafen wurden kaum verhängt. Wenn jemand für schuldig befunden wurde, folgte eine Strafe, die unmittelbar ausgeführt werden konnte, wie das Zahlen einer Buße, Körperstrafen, Todesstrafen, Verbannung oder der Zwang zu einer Pilgerreise nach Santiago de Compostella. In der Sabelspoort sperrte man später auch psychisch Kranke ein.