Auf der Heide von Bergsham bei Garderen liegt eine Gruppe von Hügelgräbern aus der Bronzezeit (2000-800 v. Chr.). Das Volk, das hier lebte, wählte diesen auffallend hohen Punkt, um seine Toten zu begraben. Der Überlieferung nach ist es schon seit Jahrhunderten ein Ort, an dem Gespenster und heidnische Götter umgehen.
Bergsham und Wilde Kamp
Nirgendwo sonst in den Niederlanden sind so viele archäologische Spuren in der Landschaft erhalten geblieben wie in der Veluwe. Das liegt daran, dass die Veluwe niemals richtig urbar gemacht wurde. Vor der Aufforstung war Bergsham einer der schönsten Aussichtspunkte der nördlichen Veluwe. Hier konnte man bei klarem Wetter bis zur Zuiderzee (dem heutigen Ijsselmeer) sehen. Der alte Kirchturm in Garderen diente einst sogar als Bake für die Schifffahrt auf der Zuiderzee. Die Hügelgräber-Gruppen bei Bergsham und Wilde Kamp liegen ebenfalls an solchen gut sichtbaren Orten. Die Höhenlage der Hügel spiegelt den Status der Menschen wider, die hier beigesetzt wurden.
Galgen und Gespenster
Die Stellen, an denen Hügelgräber liegen, sind häufig Orte, an denen Geistergeschichten über germanische Götter, die hier verehrt wurden, die Runde machen. Auf dem mittleren Grabhügel von Bergsham – vom Weg aus gesehen dem höchsten – stand viele Hundert Jahre lang ein Galgen. Und tatsächlich: „In manchen Nächten spukt es dort gewaltig, und wenn der Mondschein im richtigen Winkel fällt, sind immer noch die Silhouetten der Gehängten zu sehen.“
Thingplatz
Glaubt man Behauptungen vom Ende des 19. Jahrhunderts, so waren ein Stück weiter im Unterholz noch Spuren eines germanischen Versammlungsplatzes zu sehen. Ein solcher Ort, an dem Volks- und Gerichtsversammlungen abgehalten wurden, hieß bei den Germanen Thing oder Ding. Im Niederländischen heißt „Gerichtsverfahren“ noch heute „geding“. Das Gebiet um Bergsham ist also ein Ort, an dem der Stoff für (Geister-) Geschichten aus der Urgeschichte auf Spukmärchen aus der jüngeren Vergangenheit trifft, die sich gegenseitig verstärken …