Ubbergen
Im Ooijpolder liegen die faszinierenden Überreste der Ziegelei De Groenlanden. Dabei geht es um einen Feldbrandofen, die älteste Form der Backsteinherstellung. Das erhalten gebliebene Mauerwerk ist ein einzigartiges Symbol für die Ziegelfabrikation im Rivierengebied – dem Gebiet der großen Flüsse –, aber auch für die erbärmlichen Lebensumstände in jener Zeit, denn die Arbeit in einer Ziegelei war kein Zuckerschlecken.
Ziegelei
Im 19. Jahrhundert schossen Ziegeleien an den großen Flüssen wie Pilze aus dem Boden. Eine dieser Fabriken war De Groenlanden, 1872 von Robert Jansen aus Nimwegen und Frans de Loo aus Doornenburg gegründet. Sie produzierte rund 4,5 Millionen Ziegel im Jahr. Um 1900 hielt eine Dampfmaschine ihren Einzug und 1915 baute man einen für jene Zeit modernen Ringofen. Eine umfangreiche Modernisierung im Jahre 1960 konnte die bevorstehende Schließung jedoch nicht verhindern. 1972 musste die Fabrik die Arbeit einstellen.
Harte Arbeit
In den ersten Jahren arbeiteten etwa 90 Arbeiter in der Fabrik, darunter 16 Frauen und 20 Kinder. Die Arbeit war außergewöhnlich hart. Der Ton musste mit Schubkarren herangeschafft, dann geknetet, in Ziegelpressen gepresst und in Trockenschuppen getrocknet werden. Anschließend wurden die Steine zwischen den beiden Mauern des Brennofens aufgestapelt – manchmal eine Million gleichzeitig. Die Vorder- und Rückseite wurden mit gebrannten Steinen geschlossen und die Oberseite mit Grassoden abgedeckt. Über die unten befindlichen Schürlöcher wurde Torf in den Ofen gegeben und angezündet. Nach zwei bis drei Wochen konnte der Mantel des Ofens entfernt werden und die Ziegel mussten zum Abkühlen auf den Stapelplatz gebracht werden.
Überreste
Die fünf Meter hohen Mauern des Feldbrandofens stehen noch immer stolz aufrecht. In der Umgebung finden sich noch andere Überreste der Ziegelei, beispielsweise Häuschen der ehemaligen Ziegeleiarbeiter, der vor dem Deich gelegene Stapelplatz und Reste des elektrischen Krans, mit dem die Ziegel auf ein Schiff geladen werden konnten. Auch ein Teil des Ringofens von 1915 ist noch erhalten, aber mit Erde bedeckt.