In der Römerzeit setzte sich das Bezirksgebiet von Wijchen aus einer Vielzahl kleiner Siedlungen zusammen.
Villen und Bauernhöfe in Wijchen
Die meisten Dörfer bestanden aus Holzbauernhöfen, die Strohdächer hatten. Die Menschen, die hier wohnten, waren Bauern, die wie schon ihre Ahnen in der Eisenzeit ihr Land bestellten. Im Laufe der Zeit ließen sich hie und da einige betuchte Leute nieder. Sie ließen sich Luxusvillen nach römischem Vorbild bauen.
Einzigartige Villa
Vor allem die Villen regen die Fantasie an. Auf der Grenze zwischen Wijchen und Overasselt gab es eine Villa mit einem Haupthaus von 32 mal 10 Metern. Das Haus hatte Mauern aus Tuffstein und Fußbodenheizung. Im Wald neben der Villa wurden Überreste eines großen runden Grabhügels gefunden, den eine Mauer aus Tuffstein umschloss. Das kommt in dieser Gegend besonders selten vor. Eine andere Villa befand sich auf dem Tienakker in wunderbarer Lage am Wijchener See.
Unbekannte Bewohner
Wer die Menschen waren, die die Villen bewohnten, wissen wir nicht. Vielleicht waren es batavische Veteranen, die nach 25 Jahren Dienstzeit aus weit entfernten Orten zu ihrer Geburtsstätte zurückkehrten. Oder hohe Beamte, die Karriere in der Verwaltung gemacht hatten und sich ein Landhaus leisten konnten. Die meisten Villen dienten als Hauptgebäude eines landwirtschaftlichen Betriebs.
Der Einzug der Franken
Ab dem 3. Jahrhundert n. Chr. fielen fränkische Völker in das Römische Reich ein. Im
4. Jahrhundert ließen sie sich sogar – mit Erlaubnis des römischen Kaisers – endgültig innerhalb der Reichsgrenzen nieder. Die Franken übernahmen viele militärische Aufgaben und bekamen immer größeren Einfluss. Als die letzten Römer im Jahr 410 in den Süden abgezogen wurden, bekamen die Franken hier das Sagen. Sie übernahmen nicht nur die römische Kultur, sondern auch die Gebäude der Römer. In Wijchen wohnten sie an der Stelle des späteren Marktes, wo sich ein fränkisch/merowingischer Friedhof mit etwa 900 Gräbern befindet.