De Steeg – Haus Middachten
450 -1500

Das Mittelalter und das Herzogtum Geldern

Gelderland, oder Gelre, wie unsere Provinz im Mittelalter genannt wurde, war das wichtigste Fürstentum der nördlichen Niederlande. Es war von 1339 bis 1581 ein Herzogtum und wurde in der Liste der Fürstentümer/Provinzen immer an erster Stelle genannt. Alle Epochen vom Früh- bis zum Spätmittelalter haben in Gelderland ihre Spuren hinterlassen. Gelderland hat nicht nur die meisten mittelalterlichen Städte, sondern auch die meisten Schlösser der Niederlande.

Wallburgen
Im frühen Mittelalter lag unsere Provinz am Rande des fränkischen Reiches und der Territorien der sächsischen Stämme. Unter Karl dem Großen wurden die Sachsen dem Kaiserreich unterworfen. König Karl ließ auf dem Valkhof in Nimwegen eine Pfalz errichten, in der er sich häufig aufhielt. Missionare zogen in das sächsische Gebiet, um die Bevölkerung zum Christentum zu bekehren. Örtliche Machthaber bauten Befestigungsanlagen wie die Wallburgen bei Doorwerth (Duno) und am Uddelermeer (Hunneschans). Die größten dieser Anlagen entstanden in der Zeit der Wikingerüberfälle, beispielsweise die Festungen in Elten und Tiel und die große Ringwallanlage bei Zutphen. Mottenburgen (Befestigungen auf natürlichen und künstlichen Hügeln) entstanden ab dem Jahr 1000. Ihre Überreste finden sich noch im Montferland, in Bronckhorst und in Mergelpe bei Nimwegen. Sie bildeten den Ausgangspunkt für die Entwicklung der spätmittelalterlichen Burg.

Das Herzogtum Geldern
Im 11. Jahrhundert entstand die Grafschaft Gelre, auf Deutsch Grafschaft Geldern. Der Name stammt von der Stadt Geldern, die heute im Kreis Kleve liegt. Einer Legende nach besiegten zwei Brüder in der Nähe von Geldern einen Drachen, der im Todeskampf „Gelre, Gelre“ röchelte. Zur Erinnerung soll an dieser Stelle der Stammsitz der späteren Grafen gebaut worden sein. Im Jahr 1138 wurde diese Grafschaft durch Heirat mit der Grafschaft Zutphen zusammengeführt. Innerhalb eines Jahrhunderts gelang es den Grafen von Geldern und Zutphen, ein Gebiet an sich zu binden, das in weiten Teilen der heutigen niederländischen Provinz Gelderland entspricht. 1339 „avancierte“ Geldern zum Herzogtum. Das Herzogtum Geldern zählte im Spätmittelalter zu den wichtigsten politischen Machtblöcken Nordwesteuropas und war viel bedeutender als beispielsweise die Grafschaft Holland. Geldern bestand aus vier Gebietsbereichen (Quartieren) mit den dazugehörigen Hauptstädten Nimwegen, Arnheim, Zutphen und Roermond. Das Territorium des Herzogtums umfasste fast die gesamte heutige Provinz Gelderland, aber auch große Teile Nord- und Mittellimburgs sowie benachbarte Gebiete in Deutschland.

Schlösser und Städte
Mit dem Aufkommen der Städte veränderte sich ab dem 12. Jahrhundert die Gesellschaft. Es entstand eine ganz neue Bevölkerungsgruppe: die der Händler und freien Bürger. Nimwegen und Zutphen hatten bereits städtischen Charakter, aber ab 1200 bildeten sich neue Städte wie Doesburg, Doetinchem, Lochem, Harderwijk, Wageningen, Hattem und Elburg. Der Graf/Herzog und die Adligen ließen auf dem Land imposante Burgen und Schlösser errichten: Doornenburg, Hernen, Cannenburgh, Loevestein, Ammersoyen, Den Wildenborch und Huis Bergh sind eindrucksvolle Zeugen aus dieser Zeit. Zwischen 1450 und 1530 erlebte Geldern in kultureller und politischer Hinsicht ein „Goldenes Jahrhundert“. Der mächtigste Herzog, der Geldern je regierte, war Karl von Egmond. Er kämpfte erfolgreich für die Unabhängigkeit von Geldern und Zutphen gegen die „Supermacht“ Habsburg unter Kaiser Karl V. Nicht lange nach seinem Tod im Jahr 1538 wurden jedoch das Herzogtum Geldern und die Grafschaft Zutphen 1543 von Karl V. als Teil der „17 Provinzen“ in das Habsburgerreich eingegliedert. Die mittelalterliche Blütezeit Gelderns war damit endgültig vorbei.

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